Weiße erfanden die Apartheid

Zuerst hatten die Weißen bestimmt, dass Schwarze und Weiße getrennt voneinander leben mussten. Deswegen mussten die Schwarzen in die Homelands oder in die Townships ziehen. Nun war es aber so, dass die schwarzen Arbeiter, die in den Townships lebten, während des Tages in die Städte der Weißen gehen mussten, um dort für sie zu arbeiten.

Damit die Weißen möglichst wenig mit den Schwarzen „zu tun haben müssen“, wurden nun von der neuen weißen Regierung (also den Politikern) viele weitere Gesetze bestimmt.

Im Jahr 1948 gab es Wahlen bei denen nur die Weißen wählen durften. Die Weißen blieben natürlich weiterhin an der Macht und durften nun weiterhin die Gesetze bestimmen, die in Südafrika gelten sollen.

Im Jahr 1948 haben die weißen Politiker die „Apartheid“ erfunden. Apartheid ist Afrikaans und heißt übersetzt „die Trennung“. Die weißen Politiker bestimmten, dass die schwarzen und weißen Menschen Südafrikas von nun an völlig getrennt voneinander leben müssen. Apartheid ist also die Trennung von schwarzen und weißen Menschen.

In dieser Zeit, gab es viele Gesetze. Mit diesen Gesetzten wollten sie erreichen, dass die Apartheid -also die Trennung von schwarzen und weißen Menschen- von allen Menschen eingehalten wird.

In den Bussen gab es vorne Plätze für Weiße und hinten Plätze für Schwarze. Es gab Parkbänke, auf denen nur Weiße sitzen durften und Parkbänke, auf denen nur Schwarze sitzen durften. Es gab Strände, an denen nur Weiße sein durften und Strände, an denen nur Schwarze sein durften. Es gab Krankenhäuser und Schulen für Weiße und es gab Krankenhäuser und Schulen für Weiße … und es gab sogar Toiletten für Weiße und Toiletten für Schwarze … Weiße und Schwarze sollten sich nicht berühren; nicht mal zu Begrüßung oder Verabschiedung 🙁 !

Die Weißen hatten immer das Bessere: den schöneren Strand, die besser ausgebildeten Ärzte und Lehrer … für die  Schwarzen blieb immer das Schlechtere.

 

Die Apartheid ist also die Zeit, in der schwarze und weiße Menschen völlig getrennt voneinander leben mussten. Während der Apartheid galt für alle Menschen: die Hautfarbe eines Menschen hat darüber entschieden, wo und wie ein Mensch in Südafrika leben soll.

Die Gesetze die während der Apartheid galten, waren ungerecht und unfair. Die Weißen haben die Gesetze gemacht, damit es ihnen gut geht. Wie es den Schwarzen geht, war ihnen egal.  Wenn sich die Schwarzen nicht an diese Gesetze hielten, wurden sie bestraft oder verhaftet.

Bestimmt gab es auch Weiße, die gegen die Gesetze der weißen Regierung waren und auf der Seite der Schwarzen waren. Sie wussten, dass es ungerecht ist, was in dem Land passiert. Aber sie durften es nicht sagen und konnten sich auch nicht dagegen wehren. Wenn sie sich nicht an die Gesetze gehalten hätten, wären auch sie als Weiße bestraft oder verhaftet worden. So musste jeder „auf seiner Seite des Gesetzes leben“, ob er es wollte oder nicht.

Weil es schwarze und weiße Menschen waren, die wegen ihrer Hautfarbe voneinander getrennt leben sollten, kann man Apartheid auch mit dem Wort „Rassentrennung“ übersetzen. Denn die schwarzen und weißen Rassen (also Menschen oder Völker) sollten getrennt voneinander leben.