Weiße führten „ein gutes Leben”, Schwarze führten „ein Leben in Armut“

Weil es in den Homelands wenig Arbeitsplätze gab, die Weißen aber Arbeiter brauchten, die für sie arbeiteten, sind viele Männer und Frauen in die Nähe der weißen Städte gezogen.

Wenn ein Schwarzer eine Arbeit bei einem Weißen gefunden hatte, durfte er in die Stadt gehen, um dort für ihn zu arbeiten. Er durfte aber nur solange dort bleiben, bis seine Arbeit beendet war, dann musste er die Stadt schnellst möglich wieder verlassen. So stand es im Gesetz.

Weil die schwarzen Arbeiter aber nicht jeden Abend nach der Arbeit in die –von den weißen Städten weit entfernt liegenden- Homelands zurück fahren konnten, haben die Weißen den schwarzen Arbeitern erlaubt, in der Nähe der Städte zu wohnen. Dort haben sich die Schwarzen einfache Hütten gebaut.

Die schwarzen Arbeiter hatten nicht viel Geld, weil sie für die Weißen nur die einfachen und schlecht bezahlten Arbeiten machen durften. Die besseren Arbeiten, bei denen man mehr Geld verdienen konnte, haben nur die Weißen bekommen. So stand es im Gesetz.

Vor den Städten der Weißen entstanden also Siedlungen der schwarzen Arbeiter. Nach und nach wuchs die Siedlung zu einem kleinen Dorf oder zu einer kleinen Stadt heran. Diese Städte, die vor den Städten der Weißen entstanden, nannte man „Townships“; das heißt übersetzt „Vorstädte“. In den Townships lebten die Menschen in Armut; sie haben für ihre Arbeit von den Weißen nur wenig Geld bekommen. Von dem wenigen Geld, das sie verdienten, haben sie einen Teil zu ihrer Familie oder ihren Verwandten geschickt, die in den Homelands lebten.

Die Schwarzen mussten sich im Township mit allem versorgen, was sie zum Leben brauchten. Die weiße Regierung hat sich um fast nichts gekümmert. Es gab dort erst nur wenige  Wasser- oder Stromleitungen. Es gab dort erst keine Geschäfte, keinen Friseur … und auch keinen Arzt.

Um alles mussten sich die Schwarzen selbst kümmern. Und so kam es dazu, dass weitere Schwarze aus den Homelands in die Townships zogen. Sie kamen, weil sie in dem Township Arbeit gefunden haben, indem sie die Schwarzen mit allem versorgten, was sie zum Leben brauchten. Es kamen Verkäufer, Bäcker, Metzger, Schuster, Friseure,  Ärzte und viele andere Menschen, die hier nun Arbeit fanden.