Noch mehr Weiße kommen nach Südafrika – Engländer und Buren regieren das Land

Ungefähr 100 Jahre (1795) nachdem Holländer nach Südafrika gezogen waren, eroberten  Engländer Kapstadt. Nun kamen also noch mehr Weiße nach Südafrika.

Die Engländer wollten genauso wie die Holländer das Land der Einheimischen erobern und besetzen. Sie wollten dort Felder anlegen auf denen Arbeiter für wenig Geld für sie arbeiten sollten, damit sie mit der Ernte viel Geld verdienen können. Auch wollten sie den Einheimischen ihre Rohstoffe (Gold, Diamanten, …) klauen.

Die Engländer bestimmten neue Gesetze, an die sich nun alle, also auch die Buren halten mussten. In einem Gesetz haben sie (1833/34) aufgeschrieben, dass die Sklaverei verboten ist. Die Buren verloren durch dieses Gesetz ihre billigen Arbeitskräfte. Es war nun verboten die einheimischen Schwarzen auszubeuten und sie für viel zu wenig Geld arbeiten zu lassen. Nun schafften die Weißen es nicht mehr, alleine auf ihren großen Feldern zu arbeiten. Einen gerechten Lohn konnten oder wollten sie nicht zahlen.

Die Buren wollten nicht, dass die Engländer alles bestimmen. Sie verließen die Umgebung von Kapstadt und zogen weiter in das Landesinnere. Sie packten ihren Besitz auf Planwagen und nahmen ihr Vieh mit. Dann zogen sie los, um Gebiete zu finden, in denen sie leben konnten und alleine bestimmen konnten, wie sie leben wollen.
Weil so viele Buren mit Planwagen loszogen, nannte man „diesen Umzug“ den großen Trek; also den großen Zug. Die Buren, die loszogen, um neue Gebiete zu finden, nannte man  „Vortrekker“ (afrikaans/holländisch: Vorausziehende)
Sie drangen dabei in die von Schwarzen bewohnten Gebiete vor und es kam zu heftigen Kämpfen. Die Buren schafften es, drei große Gebiete zu erobern. Sie gründeten nach und nach die drei Buren-Republiken: Natal, Transvaal und den Oranje Freistaat.  In diesen Republiken konnten sie wieder ihre Gesetze bestimmen.

In den nächsten 100 Jahren (1889) kam es immer und immer wieder zu vielen Kämpfen: Einheimische, Buren und Engländer kämpften gegeneinander. Jeder wollte Land haben, auf dem er leben konnte.

1910: Engländer und Buren verbündeten sich gegen die Schwarzen. Sie schlossen sich also zusammen, um gemeinsam gegen die Schwarzen zu sein. Sie gründeten die Südafrikanische Union. Sie bestimmten, welche Gesetze gelten sollen. Die Schwarzen durften nichts mitentscheiden.

Schwarze durften also in ihrem eigenen Land nichts bestimmensie wurden von Fremden regiert, die ihnen gewaltsam erst ihr Land  und dann ihre Rechte „geklaut“ haben. 

Die offiziellen Landessprachen waren Englisch und Afrikaans. Afrikaans ist eine Sprache, die aus den vielen Sprachen entstanden ist, die von den Menschen, die nun in Südafrika lebten, gesprochen wurde. Afrikaans entstand aus den Sprachen: Niederländisch, Französisch, Portugiesisch, Deutsch, Malaiisch, Zulu, Sotho und Xhosa.
In Paarl gibt es ein Sprachdenkmal. Dieses Denkmal hat verschiedene Säulen. Die Säulen stehen für die verschiedene Sprachen aus denen die Sprache “Afrikaans” entstanden ist.

Die Menschen sollten sich also von nun an auf Englisch oder Afrikaans unterhalten. Dies war aber nur für die Weißen möglich. Die Schwarzen sprachen ihre afrikanische Muttersprache und konnten mit den Weißen gar nicht oder nur sehr wenig sprechen. Sie wollten die Sprachen der Weißen nicht lernen; es waren die Sprachen ihrer Unterdrücker.

Die Weißen gründeten nach und nach MissionsschulenEinige schwarze Kinder sollten dorthin gehen. Dort sollten sie Englisch lernen und die europäische Lebensweise kennen lernen. Sie sollten ihre eigene Sprache und Lebensweise vergessen und lernen wie die Europäer zu leben.