San, Khoikhoi und Bantu-Völker sind die Ureinwohner des südlichen Afrika

Die ersten Menschen, die in Südafrika lebten, waren die San. Sie sind die Ureinwohner Südafrikas. Vielleicht sind sie sogar das älteste Volk, das es auf der Welt gibt. Man weiß heute, dass sie seit mindestens  27.000 Jahren (vielleicht sogar schon seit 44.000 Jahren) dort leben, denn man hat Felszeichnungen von ihnen gefunden, die so alt sind.

Heute leben viele San genauso wie wir. Einige leben aber auch noch genauso, wie ihre Vorfahren schon vor tausenden von Jahren gelebt haben. Sie lebten als Nomaden und zogen immer auf der Suche nach Nahrung durch den „Busch“; das sind riesige Grasflächen mit unzähligen niedrigen Büschen. Deswegen werden sie auch „Buschmänner“ genannt. 
Weil sie immer umherzogen, bauten sie keine festen stabilen Häuser, sondern lebten in Höhlen oder unter Felsvorsprüngen die sie unterwegs entdeckten. Wenn sie diese nicht fanden, bauten sie sich Hütten aus Gras. 
Die San lebten in der Natur, mit der Natur und von der Natur. Um sich zu ernähren, jagten sie wilde Tiere, wie zum Beispiel Antilopen. Neben der Jagd sammelten sie Beeren, Nüsse, Obst und Wurzeln. Man sagt: sie lebten als Jäger und Sammler.
Die San achteten immer darauf, dass sie der Natur nicht schadeten: sie jagten und sammelten nur soviel, wie sie gerade essen konnten. Sie legten keine Felder an und hielten kein Vieh; auch Haustiere hatten sie nicht.
San kennen keinen Besitz; sie haben nicht einmal ein Wort dafür. Nie würde ein San sagen: „Das ist meins!“ oder „Das gehört mir“. Alles, was sie haben, teilen sie mit denen, die es nicht haben. Sie würden auch nie sagen, dass das Land auf dem sie leben ihnen gehört oder die Rohstoffe (Gold, Diamanten, …) die dort zu finden sind.
Jeder Mensch ist bei ihnen gleich. Sie sind ein sehr friedliches Volk. 

Etwa zur gleichen Zeit wie die San lebte dort auch das Volk der Khoikhoi. Die Khoikhoi unterschieden sich von den San dadurch, dass sie nicht als Nomaden umherzogen. Sie waren sesshaft; das heißt sie lebten meist an einem Ort. Das mussten sie auch, denn sie lebten vor allem von der Viehzucht; sie hielten Rinder. Ihre Rinder weideten in der Nähe ihrer Siedlungen und wurden von ihnen gehütet.

Nach und nach wanderten verschiedene afrikanische Völker aus den mittleren Gebieten Afrikas nach Südafrika. Diese Völker wurden dort in unterschiedlichen Gebieten sesshaft und machten so das Land zu ihrer Heimat. Die meisten dieser Menschen gehörten zu den sogenannten Bantu-Völkern. Zu diesen Völkern gehören: Zulu, Xhosa, Ndebele, …
Die Menschen dieser Völker unterschieden sich von den San und den Khoikhoi durch ihr Aussehen. Sie waren größer und hatten eine dunklere Haut. Auch ihre Sprachen und ihre Lebensweisen waren unterschiedlich.
Diese Völker konnten Eisen verarbeiten. Aus dem Eisen stellten sie Geräte für die Feldarbeit her. So konnten sie Felder anlegen und zum Beispiel Getreide, Obst und Gemüse anpflanzen. Aus dem Eisen stellten sie aber auch Waffen für die Jagd her und Waffen für die Verteidigung gegen andere Völker.

Die San, die Khoikhoi und die verschiedenen Bantu-Völker lebten überwiegend friedlich zusammen. Jedes Volk fand Gebiete, in denen sie auf ihre eigene Art und Weise leben konnten und wollten 🙂 .