Gesundheitswesen

Überschattet werden all die wirtschaftlichen und politischen Themen von HIV / Aids. Die Zahl der Neuansteckungen (unter Erwachsenen) liegt schätzungsweise bei 30% – eine der höchsten weltweit.

Regierung, Wirtschaft, Privatinitiativen und Gemeindeorganisationen versuchen, die Situation zu bekämpfen, doch die geringen finanziellen Mittel, der Mangel an medizinischen Fachkräften und die soziale Ächtung, die mit der Krankheit noch oft verbunden ist, behindern diese Bemühungen.

Am Stand der westlichen Schulmedizin gemessen, ist das Gesundheitswesen relativ rückständig. In vielen Gebieten gibt es nicht einmal Erst-Hilfe-Stationen und der Besuch von Krankenhäusern ist relativ teuer. In Mokhotlong gibt es ein Krankenhaus.

Interessant ist aber die Tatsache, dass selbst die Krankenhäuser mit traditionellen Heilern zusammenarbeiten, die in Lesotho noch eine große Bedeutung haben. Viele Basotho vertrauen ihren Heilkünsten mehr als der modernen Medizin. Es gibt zwei Arten von Heilern, zum einen die „Papostolas“, welche nur mit Asche und einfachen Wasserbädern kurieren, und zum anderen die „Matuelas“ (auch „Sangoma“), die mit Heilkräutern arbeiten und z.B. spirituelle Sitzungen abhalten. Beide müssen sich, bevor sie sich niederlassen, einem staatlichen Test unterziehen. Ausgebildet werden sie aber von erfahrenen Heilern.