Natürliche Ressourcen

An erster Stelle ist hier das Ackerland und Weideland zu nennen.

Lesotho verfügt über keine nennenswerten Bodenschätze. Von Bedeutung war lediglich eine Diamantenmine bei Letseng-la-Terae im nördlichen Hochland. Wegen Unrentabilität wurde die Förderung 1982 nach nur fünf Jahren wiedereingestellt. Heute gibt es nur noch wenig Minenarbeiter, die dort kleine Mengen abbauen, welche der Staat ihnen abkauft.

Von weitaus größerer Bedeutung ist aber Lesothos Wasserreservoir. Lesotho verfügt in den Bergen, die bis 3000 Meter hoch sind, über reiche unterirdische Wasservorräte. Die Regenmassen konzentrieren sich in den Bergregionen und sind einer der wenigen Rohstoffe, über die das Land verfügt.
Im Hochland von Lesotho entspringen zahlreiche bedeutende Flüsse, weshalb das Land über reiche Wasservorräte verfügt. Schätzungen zufolge geht man von einem täglichen Wasserabfluss von 7.280 Mio. Litern aus. Diese Wasserkapazität lässt sich zur Bewässerung, für Kraftwerke und zum Verkauf an Südafrika nutzen.
Lesothos Reichtum ist Wasser; aber dieses Gut ist ungleich verteilt. Denn trotz des Reichtums sind die Dürreperioden für die Landwirtschaft ein Problem und sie gefährden auch die Wasserversorgung der Bevölkerung.
26 % der Menschen haben keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser. Eine weitere Herausforderung stellt der Zugang zu Abwassersystemen dar, den nur ca. 26 % der Bevölkerung haben.

In diesem Zusammenhang wird ein gewaltiges Staudammprojekt, das „Lesotho Highland Water Project (LHWP)“, kritisch gesehen. In einem gigantischen, nicht unumstrittenen Großbauprojekt, werden die Wassermassen gesammelt und großenteils nach Südafrika exportiert (Einnahmequelle). Zudem wird durch das Projekt der Großteil der benötigten Elektrizität gewonnen. Das Projekt umfasst den Bau von fünf Talsperren. Mit dem Bau wurde 1989 begonnen, die Fertigstellung soll 2023 erfolgen. Es kostet 2 Milliarden Dollar! Mit diesem Projekt sind tief greifende sozioökonomische Probleme verbunden. Neben der Umsiedlung von 20.000 Bewohnern des Hochlandes zählen hierzu insbesondere der Verlust von Kulturland und Weideflächen.