Mr Lekanyane & Mr Machobane …

… und viele andere Familien haben das gleiche Ziel: ein gute Ernte 🙂 !

Mr Lekanyane hat in den letzten Tagen viele Kartoffeln an Familien in Mokhotlong und den umliegenden Dörfer verschenkt. In jedem der 50 Säcke waren 25 kg Kartoffeln; das sind insgesamt 1250 kg (1t und 250 kg).

Nun werden die Kartoffeln ausgesät. Und auch Mr Lekanyane pflanzt nun Kartoffeln in seinem Garten. Er möchte in diesem Jahr mal etwas Neues ausprobieren … obwohl, ganz neu ist seine Idee nicht 😉 🙂 .

Denn vor ungefähr 60 Jahren lebte in Lesotho ein Mann, der sehr oft und sehr lange darüber nachgedacht hat, wie man es schaffen kann, dass jeder Mensch in Lesotho sein eigenes Gemüse anbauen kann und sich so selbst versorgen kann. Dieser Mann hieß James Machobane. Mr Machobane hatte ein großes Ziel und er fand auch einen Weg, wie dieses Ziel erreicht werden kann 🙂 :

Das große Problem -für das er unbedingt eine Lösung finden wollte- ist, dass in Lesotho das meiste Land unfruchtbar ist 🙁 :
Das bedeutet, dass an vielen Orten zu wenig Nährstoffe im Boden sind und das Gemüse deswegen gar nicht oder nicht gut wachsen kann.
Oft regnet es in Lesotho auch viel zu selten und viel zu wenig, so dass der Boden oft sehr trocken ist.
Und wenn es dann mal regnet, regnet es oft so stark, dass der trockene Boden das Wasser nicht aufnehmen und speichern kann; es versickert recht schnell.
Auf einem Boden, in dem zu wenig Nährstoffe sind und der oft zu trocken ist, kann Gemüse gar nicht oder nicht gut genug wachsen.

Und genau das Problem haben ganz viele Familien in Lesotho. Sehr viele Familien leben von dem, was in ihrem Garten oder auf ihrem Feld wächst. Viele Familien würden gerne Gemüse anbauen, können es aber nicht, weil der Boden in ihren Gärten und auf ihren Feldern nicht fruchtbar genug ist.

 Für dieses Problem muss es doch eine Lösung geben“, dachte sich Mr Machobane immer und immer wieder. Und tatsächlich … nach einiger Zeit und vielem Ausprobieren, fand Mr Machobane die Lösung: er fand heraus, wie man den Boden in Lesotho fruchtbarer machen kann 🙂 .

Bevor Mr Machobane sein Gemüse aussäte, hat er den Boden mit Asche, Pferdemist und Kompost gedüngt. Dadurch bekommt der Boden Nährstoffe. Und wenn es regnet, wird das Wasser besser aufgenommen und kann sogar über längere Zeit gespeichert werden.
Mr Machobane wollte, dass alle Menschen in Lesotho von seiner Entdeckung erfahren
, damit sie wissen, wie auch sie den Boden in ihrem Garten und auf ihren Feldern fruchtbarer machen können.
Deswegen berichtete er im Fernsehen und im Radio von seiner Idee. Er bot auch Kurse an, in denen die Menschen alles ganz genau lernen konnten. Jeder, der an seinem Kurs teilnahm, musste versprechen, dass er alles, was er gelernt hat, 10 anderen Menschen erklären muss.
So wollte Mr Machobane erreichen, dass wirklich jeder Mensch in Lesotho weiß, wie man den Boden fruchtbar machen kann, um selbst Gemüse anzubauen und sich selbst versorgen zu können. Mr Machobanes Ziel war, dass kein Mensch in Lesotho jemals wieder hungern muss.

Und weil auch wir dieses Ziel haben, hat Mr Lekanyane mit Leuten gesprochen, die noch wussten, was sie von Mr Machobane gelernt haben. Mr Lekanyane traf eine Frau vom Ministerium für Landwirtschaft. Sie erklärte ihm, dass heutzutage oft nicht mehr der ganze Garten oder das ganze Feld gedüngt werden. Es reicht, wenn man im Abstand von 60 cm Löcher gräbt. In diese Löcher wird dann Asche, Pferdemist und Kompost gestreut. Darauf werden dann die Samen gelegt und mit Erde bedeckt.

Und weil Mr Machobane herausfand, dass Kartoffeln so sehr gut wachsen, haben wir uns dafür entschieden, den Familien Kartoffeln zu schenken.

Mr Lekanyane probiert die Machobane-Methode in diesem Jahr mal mit Schafsmist aus:

Wir hoffen sehr auf eine gute (Kartoffel-)Ernte 🙂 !!! 

 

 

 

Für alle, die nun mehr über die Machobane-Methode wissen möchten, empfehlen wir diese Links

https://www.arte.tv/de/videos/030273-765-A/arte-reportage/ (deutsch)

https://afsafrica.org/wp-content/uploads/2019/04/machobane_farming_system_lesotho.pdf (englisch)

https://media.africaportal.org/documents/rps16.pdf (englisch)

… und dieses Buch:

Quelle (s.o. Foto 1 / Mr Machobane): http://foodmuseum.com/foodissues/sustainableagriculture/organic-agriculture-in-africa

Quelle (s. o. Foto 2 / Mr Machobane): https://afsafrica.org/wp-content/uploads/2019/04/machobane_farming_system_lesotho.pdf